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Just Like Vinyl: Black Mass (Review)

Artist:

Just Like Vinyl

Just Like Vinyl: Black Mass
Album:

Black Mass

Medium: CD
Stil:

Post Hardcore / Alternative

Label: Superball Music
Spieldauer: 42:53
Erschienen: 24.08.2012
Website: [Link]

Früher war alles besser – dieser Retro-Slogan kommt immer gut, wenn man gerade wieder mal von den Erzeugnissen der Gegenwart gelangweilt, enttäuscht oder gar angewidert ist. Die gute, alte Zeit, für den Musikfan ist das natürlich die Ära der Schallplatten, die sich wegen ihres analogen Charakters und der – so sagen seine Anhänger – höheren Audioqualität auch heute noch einer großen Liebhabergemeinde sicher sein können. JUST LIKE VINYL mutet da im Nachhinein als etwas irreführender Name an, denn keineswegs scheint es das oberste Ziel zu sein, den organischen, nostalgischen Charakter des Vinyls einzufangen; vielmehr geht es hier um die verallgemeinernde Einstellung, dass eben verdammt noch mal früher alles besser war. Warum dem so sein soll, darüber gibt zumindest „Black Mass“ nicht unbedingt Aufschluss.

Es mag womöglich nicht für mich als Musikrezensenten sprechen, aber hätte man mir die Promo mit der Bemerkung „COHEED AND CAMBRIA haben ne neue Platte raus“ überreicht, ich hätte den Braten wohl ohne irgendwelche Einwände geschluckt (andererseits hätte ich mich gewundert, wieso nach all dem Pomp der letzten Alben plötzlich wieder alles so erdig klingt wie auf „The Second Stage Turbine Blade“). Hinter dem Projekt, das 2010 mit einem selbstbetitelten Debüt startete, steckt unter anderem Thomas Erak, den wir noch lebhaft aus seiner Zeit mit den verblichenen THE FALL OF TROY in Erinnerung haben. Gemeinsam mit Jake Carden pumpt er so viel Claudio-Sanchez-Flair in den Gesang, dass man um den Vergleich mit COHEED AND CAMBRIA im Leben nicht herumkommt (die Rezension möchte ich sehen, die diesen Namen ausspart).

Gepaart werden die zwischen Screaming und androgynem Kehlgesang pendelnden Vocals mit teils dreispurigen und immer in Bewegung befindlichen Gitarren, denen der schräge Post Hardcore natürlich in allen Saiten steckt. Synchron dudelnde Gitarrenläufe auf dem rechten bzw. linken Lautsprecher und ein immenses Tempo erschweren das Bild einer Schallplatte, andererseits kokettieren einige Arrangements verstärkt mit dem Hardrock der 70er und 80er Jahre (vgl. die kurzen Gitarrensoli in „$$$“); man kann also zumindest die Intention nachvollziehen.

Mit groß angelegten Dramaturgien und Spannungsbögen haben JUST LIKE VINYL derweil wenig am Hut. „Black Mass“ rauscht ohne Rücksicht auf Verluste einfach mal drauf los. Das hat den Vorteil, dass man in Sachen Songwriting absolut vogelfrei ist und jederzeit die Richtung wechseln könnte, wenn man wollte. Die Platte macht von dieser Option zwar auch reichlich Gebrauch, denn mit fortschreitender Arbeit lassen insbesondere die Gitarren eine hohe Virtuosität erahnen. Kurioserweise hat das nicht den Effekt, dass man emotional von einem Aha-Effekt zum nächsten gejagt wird; eher unterbewusst registriert man die Wildheit der Saitenfraktion, im Gesamteindruck legt sich eher ein zweidimensionales Erlebnis nieder, möglicherweise auch, weil es zu nah an den Genre-Vorreitern liegt. Ein vollkommen konträrer Gesangsstil hätte hier andere Akzente setzen und die Vorteile des Albums besser hervorkehren können.

FAZIT: Just like Coheed and just like Cambria, nur etwas weniger aufgeblasen, dafür aber auch höhepunktärmer.

Sascha Ganser (Info) (Review 3512x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Safety Word
  • Bitches Get Stitches
  • Walk You Home
  • Hours And Whiskey Sours
  • Sucks To Be You
  • Happiness Is A Hole
  • First Born
  • Pressure/Release
  • ATM
  • $$$
  • Lucky Stars
  • Dick

Besetzung:

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